Gesundheitliche, ökologische und ethische Aspekte veganer Ernährung

Eine vegane Lebensweise bringt viele Vorteile mit sich. Vor allem aus gesundheitlicher, ökologischer und ethischer Sicht werden diese Vorteile klar sichtbar. Nachfolgend werden diese drei Bereiche in Hinblick auf vegane Ernährung näher beleuchtet.

Gesundheitliche Aspekte veganer Ernährung

Die Ernährung in der westlichen Welt weist im Durchschnitt eine zu hohe Energiedichte und eine zu geringe Nährstoffdichte auf. Einfach ausgedrückt, nehmen wir mit einer pflanzlichen Ernährung, im Vergleich zur Mischkost, im Durchschnitt weniger Nahrungsenergie, aber wesentlich mehr Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundären Pflanzenstoffen zu uns. Die Überversorgung mit energiereicher Nahrung und der Mangel an komplexen Kohlenhydraten, Mikronährstoffen und genügend Bewegung hat zur Folge, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung übergewichtig ist und ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten die Regel darstellen. Pflanzliche Lebensmittel hingegen sind im Vergleich zur tierischen Kost wesentlich reicher an essentiellen Nährstoffen und ärmer an Energie. Zudem befinden sich in pflanzlichen Lebensmitteln kein Cholesterin, nur sehr wenig gesättigte Fettsäuren und Purine. Diese Stoffe gelten alle, übermäßig verzehrt, als problematische Inhaltsstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe, zwei Gruppen an Stoffen deren Verzehr sich sehr positiv auf die Gesundheit auswirkt, kommen ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Studien mit Vegetarier und Veganer konnten nachweisen, dass diese einen geringeren LDL-Cholesterinspiele, eine geringeres Körpergewicht sowie überwiegend einen normalen Blutdruck, im Vergleich zu Mischköstlern, aufweisen. Zudem führen Vegetarier und Veganer im Allgemeinen einen gesünderen Lebensstil und bewegen sich mehr.

 

Eine abwechslungsreiche vegane Ernährung, mit überwiegend frischen und gering verarbeiteten Lebensmitteln, ist grundsätzlich für alle Lebensbereiche und jedes Alter geeignet. Trotz der höheren Nährstoffdichte einer veganen Ernährung im Vergleich zur Mischkost, gibt es zwei Vitamine die supplementiert, daher extra zugeführt werden sollten. Der Grund dafür ist, dass diese in nicht ausreichenden Mengen in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Dabei handelt es sich um Vitamine B12 sowie Vitamin D, wobei letzteres in den Monaten April bis September durch die UV-Strahlung der Sonne, in unserer Haut vom Körper selbst hergestellt wird und daher nur in den Wintermonaten Oktober bis März extra zugeführt werden sollte Ansonsten reichen dreimal wöchentlich 20 Minuten Sonnenstrahlung au Gesicht und Teile der Arme und Beine. Bei regelmäßigen Aufenthalten an der frischen Luft, sollte das kein Problem darstellen.

 

Als Fazit kann also gesagt werden, dass eine abwechslungsreiche vegane Ernährung, mit möglichst frischen und gering verarbeiteten Lebensmittel sowie Vollkornprodukten, unsere Gesundheit verbessern und ernährungsbedingten Erkrankungen vorbeugen kann.

Ökologische Aspekte veganer Ernährung

Wird der Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Produktion von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln betrachtet sieht man, dass bei der Herstellung tierischer Produkte, mit Ausnahme der Gemüseproduktion im Gewächshaus, weitaus mehr Ressourcen und Energie benötigt werden, als bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel. Bei der Produktion von Fleisch aus intensiver Rinderhaltung wird 35 mal mehr Energie benötigt, als danach durch das Fleisch an Nahrungsenergie zur Verfügung steht. Bei der Hochseefischerei sogar bis zu 250 mal mehr Energie.

 

Auch der Wasserverbrauch bei der Produktion tierischer Lebensmittel ist weitaus höher, als bei der Herstellung von pflanzlicher Kost. Für 1 Kilogramm Rindfleisch werden ca. 15400 Liter Wasser benötigt, für 1 kg Schweinefleisch ca. 6000 Liter. Im Vergleich dazu werden zur Herstellung von 1 kg Sojabohnen 2200 Liter, für 1 kg Weizen 1800 Liter und für 1 kg Kartoffeln nur 290 Liter Wasser benötigt.

 

Zudem werden für die Produktion von Tierfuttermittel große Mengen an Sojabohnen und Getreide verwendet, die auch für den direkten Verzehr vom Menschen geeignet wären. So werden für die Produktion von 1 kg Rindfleisch durchschnittlich 7 kg Getreide, für 1 kg Schweinefleisch durchschnittlich 4 kg Getreide und für 1 kg Geflügel durchschnittlich 2 kg Getreide benötigt. Logischerweise werden daher für die Fleischproduktion weitaus mehr Anbauflächen benötigt, als bei der Produktion von Getreide und Gemüse für den Menschen. So gesehen werden von beispielsweise 10 Hektar Land, die für die Fleischproduktion genutzt werden, weitaus weniger Menschen genährt, als wenn die 10 Hektar Land für die Produktion von Getreide und Gemüse für den Menschen verwendet werden würden. Vielen Menschen wissen nicht, dass über 90 Prozent der Welt-Sojaproduktion für Tierfuttermittel verwendet wird und nur ein Bruchteil der Welt-Sojaernte vom Menschen verzerrt wird. Ebenfalls, hingegen des Wissens vieler Menschen, werden biologische Sojaprodukte in den Supermärkten Österreichs, wie Tofu oder Sojamilch, oftmals mit österreichischen Sojabohnen hergestellt. Mit etwas Achtsamkeit, ist es daher möglich, überwiegend regionale Sojaprodukte zu konsumieren.

 

In weiterer Folge wird die Umweltverträglichkeit von tierischen Lebensmitteln betrachtet. Bei der Produktion tierischer Lebensmittel werden oftmals Mineraldünger und Pestizide eingesetzt, wodurch die Böden und das Grundwasser mit Nitrat, Phosphat und Pestizidrückständen belastet werden. Große Mengen an Gülle und Mist werden als Düngemittel verwendet. Bei dessen Abbau entsteht Nitrat im Boden. Übersteigt der Nitratanteil im Boden den Bedarf der Pflanzen, dann lagert sich dieses im Boden und im Grundwasser ab. Das hat zur Folge, dass in vielen Gebieten das Grundwasser erhöhte Nitratwerte aufweist. Ähnlich verhält es sich bei zu großen Mengen Phosphat im Boden, was ebenfalls beim Abbau von Gülle und Mist entsteht. Zu viel Phosphat führt zur Übersäuerung der Böden und einer Überversorgung der Pflanzen mit Nährstoffen. Daraus resultierend können Waldschäden, durch krankmachende Pilzarten, entstehen. Auch die Artenvielfalt von wildlebenden Tieren und Pflanzen kann dadurch abnehmen.

 

Die Auswirkungen der Fleisch, insbesondere der Rindfleischproduktion auf die Treibhausgasemissionen sind sehr groß. Bei einer Verringerung der Fleischproduktion ließen sich ca. 40 Prozent der gesamten Treibhausgase, die durch das Ernährungssystem entstehen, einsparen. Die treibhauswirksamen Spurengase Methan, Distickstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid, entstehen überwiegend bei der Produktion tierischer Lebensmittel.

 

Die Fleischproduktion und intensive Tierhaltung verursacht mehr Treibhausgasemissionen, als der weltweite Verkehrs- und Transportsektor. Ein Fakt, der in unserer Gesellschaft größtenteils verschwiegen wird!

 

Ein weiterer Punkt der sich ungünstig auf die Natur auswirkt, ist der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Diese gelangen in die Umwelt und fördern Resistenzen bei pathogenen Mikroorganismen. Auf lange Sicht gesehen, können dann auch sogenannten Reserveantibiotika ihre Wirkung verlieren.

 

Durch den Fischfang sind mittlerweile ca. 50% der kommerziell genutzten Fischbestände maximal ausgebeutet und ca. 25 % bereits überfischt. Außerdem gelangen Millionen an Wasserbewohnern jedes Jahr als Beifang in die Fänge der Fischer.

 

Als Fazit kann gesagt werden, dass eine vegane Ernährung mit vorwiegend regional und biologisch erzeugten Lebensmitteln, im Vergleich zur konventionellen Mischkost, eine weitaus geringere Umweltbelastung darstellt.

Ethische Aspekte veganer Ernährung

Aus rein ethischer Sicht vermeidet die vegane Ernährung sehr viel Tierleid. Nicht nur in der Fleischproduktion, auch in der Milch-, und Eierproduktion entsteht ebenso viel Leid für die Tiere.

 

Aus meiner Sicht bedarf es keiner weiteren Erläuterung dieses Punktes, da ein jeder Mensch mit einem gewissen Maß an Empathie, früher oder später nicht mehr dazu Willens ist, anderen Lebewesen dieses Leid zuzufügen.


Veganes Ernährungstraining Andreas Hirnsperger

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